An der Stelle einer wehrhaften "veste Hoff", die 1413 erstmals genannt wurde, beauftragte Prinz Eugen von Savoyen 1725 seinen Lieblingsbaumeister Johann Lukas von Hildebrandt mit der Planung des Schlosses und der Wirtschaftsgebäude. Höhepunkt des gesamten Projektes aber waren die Gartenanlagen sowie deren künstlerische Ausstattung. Die Pläne zu diesem in fünf Terrassen zur March abfallenden barocken Prachtgarten stammten wohl vom französischen Garteningenieur Dominique Girard. SchloßHof war in dieser Zeit ausschließlich Jagd- und Lustschloß - Prinz Eugen von Savoyen verfügte neben dieser Herrschaft im Marchfeld, die ja auch Niederweiden und Obersiebenbrunn umfaßte, weiterhin über sein Winterquartier in der Himmelpfortgasse (heute Finanzministerium) und sein Sommerschloß "Belvedere" in Wien.

Nach dem Tod des Prinzen am 21. April 1736 fiel sein gesamter Besitz an seine Nichte Anna Victoria, die für das immense künstlerische Erbe wenig Verständnis aufbrachte. Sie ehelichte den um 18 Jahre jüngeren Prinzen Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1738), gab die Herrschaft dem jugendlichen Gemahl praktisch als "Morgengabe", und dieser veräußerte das Objekt nach wenigen, aber turbulenten Jahren 1755 an Maria Theresia, die es ihrerseits ihrem Gemahl, Kaiser Franz I. Stephan von Habsburg-Lothringen, als Jagdschloß überließ. Die Hochzeit der kaiserlichen Lieblingstochter Maria Christina mit Herzog Albert von Sachsen-Teschen am 8. April 1766 in der Schloßkapelle war wohl eines der größten (und letzten) Feste in SchloßHof.

1773 begannen auf Anordnung Josephs II. die großen Umbauarbeiten. Dabei wurde das gesamte Gebäude um ein Stockwerk erhöht, was eine totale Veränderung der gesamten Anlage mit sich brachte. Hintergrund war dabei wohl die vorgesehene Nutzung für Erzherzog Maximilian Franz, der Statthalter in Preßburg werden sollte, den geistlichen Stand aber bevorzugte und schlußendlich zum Erzbischof von Köln ernannt wurde. SchloßHof war damit (1778) zu einem riesigen Luxusobjekt geworden.

Infolge der kaiserlichen Verfügungen "zu äußerster Sparsamkeit" wurde nach einer profanen Nutzung der barocken Anlage gesucht. So wurden die fürstlichen Stallungen zum ersten Beschälerdepartement, das erst 1857 von der March nach Oberösterreich, nach Stadl-Paura, verlegt wurde. Nach dieser unrühmlichen Zeit, in der auch Napoleons Soldaten (1809) und die Preußen (1866) nicht eben sorgfältig mit dem ehemaligen Prunkbau verfuhren, dauerte es bis 1898, um das schon 1765 dem Habsburger Familienfonds überschriebene SchloßHof einem neuen Zweck zu widmen. SchloßHof wurde zum k.u.k. Militär-Reit-und Fahrlehrinstitut, das nach einigen wesentlichen Adaptierungen im Jahre 1900 den Betrieb aufnahm. Die Reithallen und Stallungen, die heute den großen Parkplatz oberhalb des Schlosses säumen, zeugen von dieser Zeit.

Text: http://www.schlosshof.at/

Öffnungszeiten
15. April bis 1. November
täglich 10-18 Uhr

Führungen
in deutscher Sprache täglich um 11, 14 und 16 Uhr. Fremdsprachige Führungen auf Anfrage.
Dauer: ca. 1,5 Std