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© Leopold Museum, Wien/Ouriel Morgensztern

Leopold Museum

http://www.leopoldmuseum.org

Der österreichische Kunstsammler und Museumsdirektor Rudolf Leopold ist 85-jährig in einem Wiener Krankenhaus gestorben. Das teilte das Leopold Museum in einer Aussendung mit.

Die Familie des verstorbenen Kunstsammlers Rudolf Leopold, seine Frau Elisabeth,seine Tochter Gerda, die Söhne Rudolf und Diethard sowie Vertreter der Stiftung Leopold haben sich "mit Bestürzung und Trauer" über dessen "überraschendes Ableben" geäußert.

Die Sammlung Leopold zählt zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner österreichischer Kunst. Die weit über 5000 Exponate umfassende Kollektion, die das Sammler-Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold über fünf Jahrzehnte zusammengestellt hat, wurde im Jahr 1994 mit Hilfe der Republik Österreich und der Oesterreichischen Nationalbank in die Leopold Museum-Privatstiftung eingebracht.

Weltweit größte Egon-Schiele-Sammlung

Das Leopold Museum präsentiert im Museumsquartier die weltweit größte Egon Schiele-Kollektion gemeinsam mit Spitzenwerken von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Albin Egger-Lienz, Gemälden und Grafiken von Herbert Boeckl, Hans Böhler, Anton Faistauer, Anton Kolig, Alfred Kubin und Wilhelm Thöny.

Dazu kommen herausragende Werke aus dem 19. Jahrhundert von Ferdinand Georg Waldmüller, Friedrich Gauermann, August von Pettenkofen, Anton Romako, Emil Jakob Schindler, Carl Schuch u.a.m.

Die Sammlung Leopold enthält darüber hinaus wesentliche Gegenstände des österreichischen Kunstgewerbes der Jahrhundertwende von Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Koloman Moser und Dagobert Peche.
Genuine Objekte aus Afrika und Ozeanien sowie Werke alter chinesischer und japanischer Kunst ergänzen die Präsentation.

Rudolf Leopold

Sammler, Stifter und Museologischer Direktor des Leopold Museums

Professor Rudolf Leopold, geboren am 1. März 1925 in Wien, promovierte 1953 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Noch während des Medizinstudiums begann er auch Vorlesungen der Kunstgeschichte zu besuchen und zugleich Bilder und Kunstobjekte zu sammeln, vor allem Werke des damals wenig geachteten Egon Schiele.

Mit einer 1955 durch Leopold zusammengestellten Ausstellung moderner österreichischer Kunst in Amsterdam und in Eindhoven rückte der bisher unbekannte Schiele schlagartig in die erste Reihe der europäischen Künstler. Es folgten Schiele-Ausstellungen in Innsbruck (1963), London (1964) und zusammen mit Werken Gustav Klimts 1965 im New Yorker Guggenheim Museum. 1968, zum 50. Todestag Schieles, eröffneten drei Ausstellungen in Wien, 1975 eine große Schau in München.

1972 veröffentlichte Rudolf Leopold seine große Schiele-Monographie als kritisches Werkverzeichnis mit genauem Motivnachweis. 1989 bis 1991 wurde die Schau "Egon Schiele und seine Zeit" mit großem Erfolg in Zürich, Wien, München, Wuppertal und London gezeigt. 1995/96 stellte Rudolf Leopold 152 von ihm ausgewählte Werke Schieles erfolgreich in Tübingen, Düsseldorf und Hamburg aus, weitere Stationen waren 1997 Graz, New York und Barcelona. Im Sommer 1998 wurde die Ausstellung "Egon Schiele. Die Sammlung Leopold" in Schieles Heimatstadt Tulln präsentiert, im Herbst desselben Jahres eine Auswahl in Innsbruck. Zur Weltausstellung Expo 2000 in Hannover waren über 230 Kunstwerke in der Kestner-Gesellschaft zu sehen.

1994 wurde vom Stifter Leopold und der Republik Österreich mit Hilfe der Österreichischen Nationalbank die Leopold Museum-Privatstiftung gegründet, in die über 5000 Kunstwerke der Sammlung eingingen. Erste Aufgabe der Stiftung war es, die umfassende Kollektion durch einen Museumsneubau der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1997 bekam Rudolf Leopold das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse verliehen, 2001 wurde das Leopold Museum eröffnet.

Eintritt:
EUR 10 (regulär) und verschiedene Ermäßigungen

Audioguides:
in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch

Kunstvermittlung:
Informationen zu Führungen, Vermittlungsprogrammen und Kinderaktionen erhalten Sie unter T +43 1 / 525 70 - 1525 oder auch auf: http://www.leopoldmuseum.org

Tgl. außer Di 10–18, Do 10–21 Uhr