Kammerhofmuseum Bad Aussee

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Kleine Hausgeschichte des Kammerhofes

Ein kleines Haus stand im östlichen Bereich des heutigen Kammerhofes schon um 1395. An der Wende vom 15. zum 16. Jhd. hat Hans Herzheimer vermutlich diesen Bau an der Nordseite erweitert. 1524 war das Gebäude nur einstöckig und noch nicht viereckig erschlossen, sondern hatte im Südwesten einen einspringenden Hof, der mit einer Mauer umgeben war.

Um 1530 fertigte der Ausseer Steinmetzmeister Hans Engelprecht mit seinen Werkleuten die Fenster- und Türumrahmungen aus Rotmarmor an; der Einbau erfolgte jedoch später. Leo Pronner erwähnte bereits 1595 in seiner Salinenbescheibung den Kammerhof mit "Das wol verwart hohe amtshaus".

Die Jahreszahl 1624 war früher an manchen Stellen des Hauses zu finden; damals hat man auch den Hof gänzlich überbaut. Im Erdgeschoß befand sich die Salinenverwaltung, im 1. Stock lagen Wohnräume. Auf alten Plänen sind hohe Feuermauern sichtbar, die im Zuge einer weiteren Umgestaltung am Ende des 17. Jhd. entstanden.

Ober dem Eingang befand sich früher im 1. Stock ein durchgehender gewölbter Saal mit je 2 Fenstern an den Stirnseiten. Die Abteilung dieses Raumes erfolgte vermutlich 1740. Damals entstand das "Kaiserzimmer'. Die hohen Mauerkronen der Umfassungswände verschwanden wieder 1850, so daß der Kammerhof annähernd sein jetziges Aussehen bekam. Die Saline verlegte 1926 ihre Amtsräume nach Unterkainisch und die Erdgeschoßräume des Kammerhofes wurden zu Dienstwohnungen umgestaltet.

Der 1. Stock war schon 1960 als Museum vorgesehen. Als jedoch die Kurbetriebsgesellschaft 1971 den Kammerhof kaufte, war dieses Projekt einige Zeit in Frage gestellt. Die Hofmauer, alle Nebengebäude und das nördliche Treppenhaus mußten beim Neubau des Kurzentrums abgetragen werden.

Der Aufbau des Museums im 1. Stock erfolgte in den Jahren nach 1978.