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© Julia Geiter

Konzert

Julia Lacherstorfer - Spinnerin

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Mit dem Geist einer Ethnomusikologin, Respekt und künstlerischer Weitsicht beforscht Julia Lacherstorfer die Vergangenheit, um vergessen Geglaubtes sowohl musikalisch, als auch narrativ in die Gegenwart zu transferieren und erlebbar zu machen.

Ihre musikalischen Mittel sind dabei so vielfältig, wie die Lebensrealitäten jener Frauen, deren Geschichten sie erzählt.

In ihrem Solo-Projekt „Spinnerin“ begibt sich Julia Lacherstorfer auf eine musikalische Spurensuche nach einer weiblichen Perspektive im österreichischen Liedgut und wirft zunächst Fragen auf: Wo sind all die Lieder, die von Verlusten und Überforderungen, Sehnsüchten und vom stillen Ertragen einerseits, andererseits von Verführung, Wut und Verweigerung erzählen? Warum sind so wenig Geschichten und Lieder überliefert, in denen sich Weiblichkeit selbst definieren darf?
In der volksmusikalischen Landschaft Österreichs wimmelt es zwar von Liebesliedern, in denen junge Mädchen besungen und umworben werden. Beschrieben wird dann das stille, herzige Dirndl, das kokettiert, dessen Körper wie eine Landschaft beschrieben wird und in einem Feldzug erobert werden will. Den Lebensrealitäten von erwachsenen Frauen wiederum begegnet man in Küchen- und Schlafliedern, die uns von Hausarbeit und Fürsorge erzählen. In den meisten Volksliedern jedoch wird das alltägliche Leben aus einer männlichen, aktiven Perspektive geschildert – das Weibliche bleibt eindimensional und passiv gezeichnet. Wer sich also auf die Suche nach einer weiblichen Perspektive im österreichischen Liedgut macht, muss sich seinen Weg erst ebnen.

Julia Lacherstorfer – Komposition, Geige, Gesang, Sophie Abraham – Cello, Gesang, Lukas Froschauer – Sounddesign, Live-Elektronik, N.N. – Visuals