Konzert

Nils Petter Molvaer & Mino Cinelu

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Jazzit:Musik:Club

Mit „Buoyancy“ schließt Nils Petter Molvaer an sein letztes Album „Switch“ an. Mit seinem Quartett, begibt sich Molvaer auf eine Reise in Fläche, Tiefe und Zeit. Alle vier Musiker bringen nicht nur ein ganzes Arsenal an Klangerzeugern mit, sondern vor allem ihre persönliche Integrität und einen unglaublichen Schatz an Erfahrungen, die sie unabhängig voneinander gesammelt haben.

„Buoyancy“ ist ein Band-Album. Mehr denn je hat Molaver seine Mitstreiter ins Konzept eingewoben. Dass es eine Bandleistung ist, bedeutet nicht, dass Molvaer sich nicht auch ein paar sehr poetische Solo-Passagen auf dem Album gönnen würde. Doch auf wundersame Weise schafft er es, den kompletten Bandsound in seine Trompete zu integrieren, sodass selbst die Solo-Passagen wie kollektive Errungenschaften wirken. Molvaers Topografie der Klänge erreicht auf „Buoyancy“ ungeahnte Ausmaße. Konzeptioneller Ausgangspunkt des Albums im Ganzen und der einzelnen Tracks sind Impressionen beim Tauchen. Molvaer und Co. sind gleichzeitig überall und nirgends. In jedem Song findet der Norweger neue Verabredungen zwischen unterschiedlichen Aggregatzuständen von Tradition und Avantgarde. Mehr denn je gruppieren sich seine Sounds um Imaginationsräume, deren konträre Parameter sich am besten mit Stille und Chaos beschreiben lassen. Jedes Stück beschreibt einen neuen Urimpuls im Sinne eines genuinen Schöpfungsprozesses.

Egal, aus welcher Richtung man sich der Musik auf „Buoyancy“ annähern mag, ihrer hypnotischen Kraft und betörenden Magie kann man sich nur schwer entziehen. Selten zuvor war die Wirkung von Molvaers Musik so psychedelisch. Manche Songs funktionieren wie Gleitflüge durch imaginäre Unterwasserlandschaften, andere wirken wie Kamerafahrten durch nächtliche Metropolen. Stoische Gelassenheit wechselt sich mit treibenden Pulsen ab. Ostasiatische Tropicalia verdunsten im Cyberspace. Die Musik ist voller Kontraste, im Mikrokosmos ebenso wie im Makrokosmos.