© Alexi Pelekanos

Theater

Leonce und Lena

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Es beginnt wie eine klassische Shakespeare­-Komödie: Prinz Leonce aus dem Königreich Popo soll Prinzessin Lena aus dem benachbarten Königreich Pipi heiraten. Leonce und Lena haben sich aber noch nie gesehen. Bevor es also zu dieser arrangierten Ehe und ihrem vorbestimm­ten höfischen Lebensweg kommt, flüchten beide unabhän­gig voneinander nach Italien. An dieser Stelle des Stückes wird aus Büchners Lustspiel ein absurdes Drama. Auf dem Weg in den Süden sind die jungen Menschen plötzlich auf sich allein gestellt und stürzen in seelische Abgründe und in eine veritable Sinnkrise. Wie die heutige Generation „Maybe“, zwischen Bindungsangst und der „Fear of missing out“, der Angst, etwas Besseres zu verpassen, stellen sie die großen Menschheitsfragen: Wie soll man leben? Und warum?

„Leonce und Lena“ beendete Büchner 1836 und schickte es als Beitrag eines Schreibwettbewerbs an den Cotta-Literaturverlag. Völlig frei und gegen alle Konventionen hat der deutsche Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär in seinem „Lustspiel“ die Grenzen der Genres gesprengt. Er greift die Tradition der romantischen Verwechslungskomödie auf, nimmt Anleihen an Shakespeares Klamauk, um schließlich eine neue, ganz eigene, hochpoetische Sprache zu entwickeln: aberwitzige Wortspiele, kristallklare Sätze voller Weisheit und Wissen um die Widersprüche unserer Existenz. Der junge in St. Pölten geborene Regisseur und Nestroypreisträger Moritz Franz Beichl wird mit seiner verspielten szenischen Fantasie den Büchner’schen heiter-verzweifelten Kosmos ausloten.