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© Birgit Gufler

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Königin der Berge

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Königin der Berge – so nennt Robert Turin seine Krankheit Multiple Sklerose. Die Diagnose erhielt er mit Ende zwanzig, jetzt ist er Mitte vierzig, lebt seit Jahren im Pflegeheim und hat ein großes Ziel vor Augen: selbstbestimmt zu sterben.

Aber so einfach ist das nicht, denn ebenso wie er im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist, braucht er auch zum Sterben Hilfe. Was sich anhört wie ein Trauerspiel, kommt bei Daniel Wisser herzzerreißend komisch daher, denn Turin ist kein bemitleidenswerter Todkranker. Er säuft. Er ist ein Sexist und schafft es, seine Frau auch als impotenter Rollstuhlfahrer noch zu betrügen. Er quält die Schwestern und trotzdem versteht man, warum sie ihn mögen.

Turins toter Kater Dukakis begleitet ihn durch alle Widrigkeiten des Heimlebens, das zugleich lustig, absurd und abgründig ist. Und Dukakis ist es auch, der nüchtern zusammenfasst: „Ich mache Turin keinen Vorwurf, er ist kein schlechter Mensch. Er hat sich nur niemals Zeit genommen für die Menschen und Katzen, die ihm am nächsten waren. Und heute tut ihm das leid. Aber das ist nicht der Grund, warum er MS bekommen hat. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Herr Turin MS bekommen hat. Es gibt Ursachen dafür, aber keinen Grund. Das ist für die Menschen am schwierigsten zu verstehen.“

Daniel Wisser, Schriftsteller, literarischer Performer und Mitglied des Ersten Wiener Heimorgelorchesters, erhielt 2018 für seinen gefeierten Roman den Österreichischen Buchpreis. Nestroy-Preisträger Felix Hafner, der bereits das Auftragswerk Die Österreicherinnen mit großem Erfolg am Tiroler Landestheater inszenierte, widmet sich nun dieser hinreißenden Geschichte über die schreckliche Schönheit des Lebens.