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Festival
Musikfestival
Konzert

Herbstlärm Festival

Nach Kleinfeinheit. Nach Wohlignähe. Nach Klanglichintimwerden. Nach Besterlaune – so klingt Herbstlärm. Die Tage der österreichischen Musikvielfalt machen die Bühne zum Wohnzimmer und die Band zum Couchgast.

Nirgendwo sonst kommt man der Musik so nahe, nirgendwo sonst ist es so g’miatlich. Käme man nicht, wär‘ man nicht ganz dicht.

Man könnte dann nämlich donnerstags nicht hören, wie sich „Sir“ Oliver Mally & Alex Meik die Bälle zuspielten und würde ihren konventionsfreien Blues nicht miterleben, der einem runterginge wie bester Absinth. Oder man würde es verpassen, Harri Stojkas 69er Gibson Les Paul Goldtop ganz nahe zu kommen, während der Meister sein neues Album „psycho guitar“ darauf spielte und dabei dem Highspeed-Jazzrock verfiele.

Am Freitag wäre man nicht Zeuge der Performance eines gewissen Onk Lou, der vom Straßenmusiker zum Vater eines pressfrischen Albums wurde und live Karibik, Gipsy und nordische Klangnoten in den Mixer schmisse. Übrigens würde man auch Paddy Murphy glatt verpassen und wäre nicht dabei, wenn das Publikum die steyr-ische Speed Folk Rock-Band kurzerhand zum irischen Original erklärte.

Samstags würde man Yellow Furniture versäumen, die einen Ausflug in die 70er- und 80er-Jahre unternähmen und dabei den keineswegs verstaubten Melodiewundern Funk- und Stonerrock-Eigenkompositionen gegenüberstellten. Naja, und Attwenger könnte man dann auch nicht hören, weshalb man keine Wortrouladen, Monodialoge, keine Unfugsfugen und keinen Polkapunk mitbekäme und auch keine Ahnung davon hätte, wie das neue Album „Spot“ so klingt.

Aber zum Glück kommt man ja zum Herbstlärm. Kleines Fest, große Nummer!