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Film: La Notte von Michelangelo Antonioni

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20:45 - 23:59
Zeughaus Innsbruck

LA NOTTE / DIE NACHT
1961. Michelangelo Antonioni. OmU mit Marcello Mastroianni. Jeanne Moreau. Monica Vitti. B. Wicki

Es gibt nicht viele Filme, die so dezent und gleichermaßen eindringlich das Ende einer Liebe beschreiben wie La Notte von Michelangelo Antonioni. Das Ehepaar Lidia (Jeanne Moreau) und Giovanni Pontano (Marcello Mastroianni) schlafwandelt für einen Tag und eine Nacht durch das industrialisierte Mailand der frühen sechziger Jahre. Gleich in der ersten Szene fahren sie in einem gläsernen Fahrstuhl hinab in diese unheimlich anmutende Stadt aus Stahl und Beton, die zum Sinnbild ihrer Entfremdung wird. Antonioni, nicht nur Regisseur, sondern auch Autor, verzichtet auf komplexe Handlung und Dramaturgie. Stattdessen gelingt es ihm mit seinem Gespür für atmosphärische Dichte, visuelle Eleganz und fast übertriebene Symbolhaftigkeit, seiner eigenen erzählerischen Logik zu folgen, wie zuvor in L’avventura und danach in L’eclisse. Es sind die Blicke und die Gesten, in denen die Agonie dieser Liebe deutlich wird. Es mag zwar nur ein kurzer Auftritt sein, den Bernhard Wicki zu Beginn des Films als sterbender Schriftsteller Tommaso hinlegt, der von seinen Freunden Giovanni und Lidia im Krankenhaus besucht wird – doch sind diese Minuten bestimmend – man verliert sich und begegnet sich doch wieder, vielleicht, im nächsten Morgengrauen.