© Roland Bertram

Konzert

Fehlfarben

Showtimes

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20:00
Flex

Keine runde Sache, mal wieder. Kein Alleinstellungsmerkmal. Ich mein, wen hat es denn nicht erwischt die letzten drei Jahre? Und mal ganz ehrlich, wer wüsste denn noch wer „Fehlfarben“ sind, hätten sie nicht die letzten Jahre genutzt und eine – nach eigenen Angaben – „Schnapsidee“ umzusetzen und aus der eigentlich einmaligen Idee „Lieblingsplatte (© Miguel ZAKK) mangels Studiozeit ein solides Geschäftsmodell für die reifere Jugend gemacht.

Und das kam gut an. Veranstalter:innen und Publikum gleichermaßen beeindruckt. Aaaaber: Aus Kreisen der Band verlautete schon seit längerem Unzufriedenheit: kennt man doch, alles der alte Mist, nix Neues... Und genau in dem Moment, wo sich die Belegschaft mal wieder zusammenrauft, um statt dem ewig gleichen Trott mal wieder was Neues zu machen, Aufnahmen in diversen Räumen, neue Gedichte in alten Klangschläuchen, eh schwierig genug, weiß man um die geographische Streuung aller Beteiligten, kurz, wer will da noch ihre Jammerei wiedergeben. Es war ja für alle gleich.

Reden wir einfach nicht drüber. Es gibt nichts Peinlicheres als das Offensichtliche. Lasst es uns drum einfach so ausdrücken: Irgendwie haben sie es dann doch noch geschafft, ihre vor allem selbstverschuldeten Hindernisse zu überwinden. Es entstanden Stücke ohne Ende, die trotz aller „Maßnahmen“ und Pestilenz bei körperlichem Einsatz vor Ort entwickelt und während eines letzten Aufbäumens trotz 70%er Fallzahlen beendet werden konnten, ja mussten.

Und jetzt keine Beschwörung des Unvermeidlichen, es hat ja jeden Hütchenspieler und seinen Hund gleichermaßen getroffen, Verlegungen und Verschiebungen zählt man gar nicht mehr, aber, potztausend: Neues Album! Titel: ?0??. Im Sommer/ Herbst oder irgendwann. Mit neuen Stücken und einer Tour. Und das „?0??“ bzw. 2022.

Und sie lassen tanzen gegen Krieg und Frieden, kuscheln für Freund:in und Feind:in, prangern Ernährungsprobleme an, lobpreisen Dienstleister, fordern und fördern Leistungsempfänger:innen und zum guten Schluss ergeht ihre Einladung ans p.p. wohlgeborene Publikum nicht vergebens, hofft man.