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© Jan Philip Welchering

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Fatoni geht mit neuem Album "Andorra" auf Tour.

Bei Fatoni ist’s alles ein bisschen anders. Vor ein paar Jahren glaubte er selbst nicht mehr an eine Musikkarriere. Dann wurde er Deutschraps schärfster Beobachter, mit schelmischem Humor und zynischem Zeigefinger. Und nun, wo es drauf ankommt, auf dem vorläufigen Hoch seiner Karriere, tritt er mit „Andorra“ die Flucht nach vorn an: Fatoni erzählt zum ersten Mal so richtig von sich selbst.

Dabei sein ist alles. Als Anton Schneider in den Neunzigern die Goldene Ära von Deutschrap miterlebt, will auch er Teil einer Jugendbewegung sein. Seine Helden stehen am Mic, rauchen Pflanzen und erklären ihm die Welt in Freestyles. Anton gründet mit seinen Münchner Freunden eine Rap-Crew – nur ist da gerade nicht mehr so viel Platz für die Philosophien postpubertärer Mittelständler. Also macht Anton in Hochkultur, inklusive Schauspielstudium an der renommierten Otto Falckenberg Schule. Was er damals nicht ahnt: dass er gute zehn Jahre später als Fatoni die Rolle seines Lebens findet.

Im Jahr 2019 ist Fatoni eine der unwahrscheinlicheren Figuren im deutschen Popzirkus – schon deshalb, weil er mit Mitte dreißig gerade seinen zweiten Karrierefrühling durchlebt. Schuld daran ist vor allem „Yo, Picasso“, jenes Album, auf dem sich Fatoni 2015 mit Platinproduzent Dexter duellierte und dabei eine neue Stimme fand. Es war die Platte, an die Fatoni schon selbst nicht mehr glaubte – und man muss sie erwähnen, um „Andorra“ zu verstehen. Weil in „Yo, Picasso“ schon vieles von dem steckte, was Fatoni heute zu einem so brillanten Erzähler macht: sein unglaublich präziser Blick auf das Geschehen und der gewitzte Charme, mit dem Fatoni all das kommentiert, was uns Menschen schlichtweg zum absurdesten Phänomen auf diesem Planeten macht.