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Ernst Molden & Walther Soyka - Ucicki: Café Elektric

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Film »Café Elektric« (Regie: Gustav Ucicky, Ö 1927)
Digital restaurierte Fassung: © Filmarchiv Austria 2019

Ernst Molden, Walther Soyka

Musik zu »Café Elektric« (Regie: Gustav Ucicky, Ö 1927).

Ob Partygirl, Hure oder Strizzi: ihr Treffpunkt ist das »Café Elektric«. Gustav Ucicky schuf 1927 einen Sittenfilm. Unter dem Vorwand erzieherischer Absichten, die der Vorspann in blumigen Worten vorausschickt, werden Tabu-Themen der Zeit behandelt: Erotik, Verführung, (versuchte) Vergewaltigung, Prostitution. Die Handlung – die Geschichte zweier Paare, deren Geschicke sich im Café Elektric in entgegengesetzter Bewegung entwickeln – soll in erster Linie die Sensation von nackten Damenbeinen rechtfertigen. Kein Wunder also, dass die Zensurbehörde den Film zunächst ablehnte mit dem Argument, er habe »entsittlichende Wirkung«.

Einzigartig ist einerseits die atmosphärische Dichte, in der das Milieu der Wiener Halbwelt geschildert wird – selten zeigt ein Unterhaltungsfilm den Zeitgeist so realistisch, unmittelbar und unsentimental. Andererseits die Besetzung: Willi Forst und Marlene Dietrich, zwei Stars der damaligen Zukunft, die hier ihre ersten größeren Filmrollen spielten. Die Erotik der Dietrich und Forsts skrupellose Verführerpose machen den Film zu einem Juwel. Ernst Molden und Walther Soyka treffen beim Porträtieren dieser Wiener Halbweltgestalten den Nerv des Films. Und so summen Gitarre und Akkordeon die Melodie einer wilden, längst versunkenen Zeit.