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© Lupi Spuma

Theater

Endstation Sehnsucht

Die junge Regisseurin Pınar Karabulut, die in der letzten Spielzeit mit Heimwärts im Volx/Margareten ihr Wien-Debüt gab, inszeniert mit Endstation Sehnsucht einen der großen Klassiker der amerikanischen Literatur, für den Tennessee Williams, dieser „notorische Gesetzesbrecher stillschweigender Übereinkünfte“ (Gerhard Roth), 1948 den Pulitzer-Preis erhielt.

New Orleans ist eine weltoffene Stadt. Nicht der Takt des Geldes, sondern Jazz und Blues prägen den Rhythmus des Lebens. Menschen verschiedener Herkunft leben hier selbstverständlich miteinander.

Nahe der Endhaltestelle „Sehnsucht“, in den „Elysischen Gefilden“ Hausnummer 632, wohnen die Eheleute Stella und Stanley Kowalski. Beide führen ein einfaches Leben zwischen Sex und Arbeit, Nachbarschaftstratsch und Skatrunden, Bowling-Partien und Vergnügungspark. Bis eines Tages Stellas ältere Schwester Blanche vor der Tür steht, nur mit einem Koffer in der Hand, um bei ihnen einzuziehen. Sie hat alles verloren, den Landsitz der Familie, ihren Beruf, ihr Geld – doch nicht ihren Stolz, den Stolz einer aristokratischen und selbstbewussten Frau. In der stickigen und alkoholgetränkten kleinen Wohnung kommt es schon nach kurzer Zeit zu Streitigkeiten zwischen Blanche und dem draufgängerischen Stanley, der um seine männliche Dominanz fürchtet: Diese Frau passt nicht hierher, mit ihren Moralvorstellungen und ihrer freizügig gelebten Sexualität. Der Machtkampf zweier Giganten, aus zwei verschiedenen Welten, hat begonnen.