emmanuel-tjeknavorian-11.jpg

© Uwe Arens

Konzert

Emmanuel Tjeknavorian, Violine, Jeremias Fliedl, Cello, Maximilian Kromer, Klavier

Showtimes

Vergangene Showtimes

Geigenstar Emmanuel Tjeknavorian und sein langjähriger Freund und Klavierpartner Maximilian Kromer haben sich für ihr Villacher Konzert mit dem jungen Klagenfurter Cellisten Jeremias Fliedl zum Trio vereint.

Programm
Joseph Haydn: Trio G-Dur Hob. XV/25 Zigeunertrio für Klavier, Violine und Violoncello
Johannes Brahms: Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101
Ludwig van Beethoven: Trio D-Dur op. 70,1 Geistertrio für Violine, Violoncello und Klavier

War es Heimweh, das Haydn veranlasste in London sein berühmtestes Trio zu schreiben? Während seines zweiten Englandaufenthaltes erschienen zwischen 1794 und 1797 die zwölf Stücke Hob. XV/18 bis 29 in London. Im schwungvollen dritten Satz des sogenannten Zigeunertrios, à l’ongarese überschrieben, lässt Haydn wundervoll zum Tanz aufspielen mit echten Volksliedmotiven, die dem Trio den Namen gaben. Ob es je so kunstvoll auf dem ländlichen Tanzboden zuging, wer weiß.
Auch Johannes Brahms hat sich den musikalischen Dialekt aus einer Distanz angeeignet. Bei ihm, dem zugereisten Hamburger, sind die Volksmusikzitate, Csárdás- oder Ländlerklänge eine Verneigung vor der neuen Wahlheimat Wien. Sein ergreifendes, emotional aufs äußerste verdichtete Trio aus dem Sommer 1886 lässt, wie Brahms Freundin Elisabeth von Herzogenberg schrieb, am Schluß nur einmal Mangel empfinden, weil es da aus ist und man noch mehr davon haben wollte.
Ludwig van Beethoven war im Herzen der Donaumetropole längst angekommen, als er in den Sommermonaten 1808 das Trio D-Dur op. 70,1 für deine Förderin, Gräfin Marie von Erdődy, komponierte.
Geigenstar Emmanuel Tjeknavorian und sein langjähriger Freund und Klavierpartner Maximilian Kromer haben sich für ihr Villacher Konzert mit dem jungen Klagenfurter Cellisten Jeremias Fliedl zum Trio vereint. Fliedl studierte bei Igor Mitrovič, Heinrich Schiff und Clemens Hagen und wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Alle drei sind leidenschaftliche Kammermusiker.

Emmanuel Tjeknavorian
Ausgezeichnet beim Internationalen Jean-Sibelius-Violinwettbewerb 2015 für die beste Interpretation des Violinkonzerts von Jean Sibelius sowie als Gewinner des zweiten Preises zog Emmanuel Tjeknavorian internationale Aufmerksamkeit auf sich.

Die vergangene Spielzeit führte ihn im Rising Star-Zyklus der European Concert Hall Organisation in die renommiertesten Konzertsäle Europas. Daneben standen zahlreiche wichtige Debüts, u.a. als Solist der Orpheum Stiftung Zürich mit dem Tonhalle Orchester Zürich und das Deutschlandradio-Debüt mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie. Zur erneuten Begegnung kam es mit den Wiener Symphonikern, dem hr Sinfonieorchester und dem Bruckner-Orchester Linz.

Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison gehören seine Debüts mit den weltweit führenden Klangkörpern wie dem Gewandhausorchester, den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestra Filarmonica della Scala und dem London Symphony Orchestra. Dabei musiziert er mit Dirigenten wie Semyon Bychkov, Riccardo Chailly und Yuri Temirkanov. Emmanuel Tjeknavorian ist regelmäßiger Gast bei namhaften Festivals und spielt zahlreiche Konzerte in kammermusikalischer Besetzung. So gewann er im Sommer 2018 den LOTTO-Förderpreis des Rheingau Musik Festivals und gemeinsam mit seinem Klavierpartner Maximilian Kromer den NORDMETALL-Ensemblepreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Saison kommt es darüber hinaus zu Auftritten bei der Salzburger Mozartwoche auf Mozarts eigener "Costa- Geige" und bei der Sommernachtsgala des Grafenegg Festivals. Als „Junger Wilder“ in Dortmund und „Great Talent“ in Wien wird er an beiden Konzerthäusern für mehrere Spielzeiten in unterschiedlichen Formationen zu hören sein.

Im Dezember 2017 veröffentlichte Emmanuel Tjeknavorian sein Debütalbum SOLO bei Sony Classical, welches sehr hohe Aufmerksamkeit erregte und im Oktober 2018 den neu gegründeten OPUS Klassik-Preis erhielt. Seit September 2017 moderiert er monatlich eine eigene Radio-Show "Der Klassik-Tjek" auf Radio Klassik Stephansdom. Zahlreiche Sender berichteten über den jungen Wiener, so war er bereits in Titel, Thesen, Temperamente und der Tagesschau (ARD), Capriccio (BR), der Kulturzeit (3sat), im ORF2 und in „Stars von morgen“ mit Rolando Villazon (ARTE) zu sehen.

Emmanuel Tjeknavorian wurde 1995 in Wien als Sohn einer Pianistin und eines Dirigenten in eine Musikerfamilie geboren, erhielt ab dem Alter von fünf Jahren Geigenunterricht und trat als Siebenjähriger das erste Mal öffentlich mit Orchester auf. Seit 2011 studiert er bei Gerhard Schulz, ehemals Mitglied des weltberühmten Alban-Berg-Quartetts, an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Emmanuel Tjeknavorian spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari, Cremona, 1698, die ihm freundlicherweise von einem Gönner der „Beare's International Violin Society“ aus London zur Verfügung gestellt wurde.