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© Elke Silvia Krystufek, Not My Government, 2019, Courtesy die Künstlerin & Croy Nielsen, Wien, Foto: Kunst-Dokumentation.com

Kunstausstellung

Elke Silvia Krystufek

Showtimes

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Ort und Laufzeit: Beilage im Augustin, Heft 510, Erscheinungstermin: 29. Juli 2020 & Karlsplatz, 1040 Wien, ab September 2020

Elke Silvia Krystufek (geb. 1970 in Wien, lebt und arbeitet in Wien) hat sich, quasi als Grundzug ihrer künstlerischen Strategie, stets einer charakteristisch konfrontativen Haltung bedient. Manchmal angriffig und direkt, dann wieder subtiler, nähert sich Krystufek aktuellen politischen, kunsthistorischen und persönlichen Themen von einer dezidiert emanzipatorischen Warte aus und scheut dabei keine Tabus. Oftmals stehen Porträts und andere figurative Darstellungen im Zentrum ihrer Bilder, während auf den Hintergründen Fragmente von Gedichten oder Prosa zu sehen sind. Diese Textelemente scheinen die Betrachter*innen direkt anzusprechen, wodurch Sprache zum integralen Bestandteil der malerischen wie auch skulpturalen Ausdrucksmittel der Künstlerin wird. Krystufeks ganz persönlicher Zugang zum Feminismus ist mit Konfrontationen und Provokationen durchsetzt, doch gründen diese stets in ihrer unermüdlichen Auseinandersetzung mit den Kämpfen von Frauen, die über ihre eigene Identität und politische Agenda – insbesondere im öffentlichen Diskurs – bestimmen wollen.

Für KISS wird Elke Silvia Krystufek am Karlsplatz ein Grabdenkmal errichten, das an die oft ungewollt verlaufenen, falsch überlieferten und missverstandenen Lebens- und Sterbegeschichten von Frauen im Allgemeinen, und insbesondere ihrer eigenen Mutter, Hedwig Krystufek, gemahnen soll. Vor dem Hintergrund einer sehr persönlichen und komplexen Trauerarbeit sowie komplizierten Familiengeschichte fokussiert Krystufeks Grab/Monument auf die zerrissenen Leben vieler Frauen als Resultat unfreiwilliger – und vielfach extern getroffener – Entscheidungen, die sich sogar bis über den Tod hinaus manifestieren. Dennoch zelebriert Krystufeks Denkmal in seiner künstlerischen Potenz auch das Leben ihrer Mutter, ihre Wünsche und jene Verflechtungen des Lebens, die drei Generationen von Frauen – die der Mutter, von Krystufek selbst und ihrer Tochter – miteinander verbinden.