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Egmont - Eroica

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19:30 - 23:59 Abgesagt
Theater an der Wien

EGMONT
Schauspielmusik (1810)
zu Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel Egmont

EROICA
Symphonie Nr. 3 Es-Dur (1804/05)
I. Allegro con brio
II. Marcia funebre – Adagio assai
III. Scherzo – Allegro vivace – Trio
IV. Finale – Allegro molto – Poco andante – Presto

Menschsein heißt, frei zu sein: Beethoven beschäftigte sich zeit seines Lebens mit dem Topos Freiheit, was sie für den Menschen bedeutet und wie wichtig sie für uns alle ist. In Graf Egmont, dem Protagonisten des gleichnamigen Goetheschen Dramas, fand Beethoven seinen Idealtypus des Freiheitskämpfers. Zu einer Aufführung im Wiener Burgtheater 1810 komponierte er die 10-teilige Schauspielmusik, obwohl die Dramenhandlung nur fünf Stücke verlangte. Das berühmteste Stück daraus, eigentlich eines der berühmtesten Beethoven-Stücke überhaupt, ist die Ouvertüre. Sie entstand am Ende des Kompositionsprozesses und es heißt von ihr, sie antizipiere die Ereignisse des folgenden Dramas. Da aber im weiteren Verlauf der musikalische Bezug zu den Figuren fehlt, bleibt es spekulativ, welcher Charakter mit welchem musikalischen Motiv ausgedeutet wird. Ein ebenso prominentes Stück, um das sich zahlreiche Anekdoten ranken und das gleichermaßen mit dem Thema Freiheit verknüpft ist, ist Beethovens dritte Symphonie, die Eroica. Ihre Entstehungszeit liegt hauptsächlich im Jahr 1803, einem Krisenjahr: Seit spätestens Oktober 1802 litt Beethoven unter zunehmender Taubheit, wie sein Heiligenstädter Testament bezeugt. Sie erschwerte nicht nur sein alltägliches Leben, sondern auch seinen Beruf als (komponierender) Klaviervirtuose. Ein erster Schritt zum Berufsziel Komponist war die Festanstellung am Theater an der Wien. Hier nutzte er zudem das vorhandene Orchester für musikalische Akademien, wie das auch andere Musikerinnen und Musiker taten. Ein weiterer Schritt war eine künstlerische Profilschärfung: Er entwickelte erfolgreich seinen eigenen musikalischen Stil, beschritt einen neuen Weg. Aber auch die politischen Ereignisse – man denke an Napoleon und seine Koalitionskriege – beeinflussten seine dritte Symphonie maßgeblich. In seiner Zeit im Theater an der Wien entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Beethoven und dem Geiger Franz Clement. So war er es, der am 7. April 1805 die Eroica in seine musikalische Akademie integrierte und sie – abgesehen von der Privataufführung bei Fürst Lobkowitz – damit auf unserer Bühne zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte.

MUSIKALISCHE LEITUNG Ivor Bolton
SOPRAN Marlis Petersen
ORCHESTER Wiener Symphoniker