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Eine Stückentwicklung zum Motiv des Dibbuk aus der jüdischen Mystik. Ein lustvoller Abend zwischen Lyrik und Schamanismus, Freud und Ginsberg, Esoterik und Totentanz.

Der Dibbuk ist in der jüdischen Mystik der Geist eines Toten, der sich an einen Lebenden heftet und durch ihn spricht. In dem Erfolgsstück des späten 19. Jahrhundert „Der Dibbuk" von An-Ski stirbt Chanan, weil die ihm eigentlich versprochene Lea an einen anderen verheiratet wird. Daraufhin fährt er als Dibbuk in Leas Körper ein und spricht durch sie. Für die Familie von Lea, wie für den Rabbi, stellt sich die Frage, wie man den Dibbuk aus Leas Körper austreiben kann.

In der Produktion DIBBUK wird das Stück „Der Dibbuk" von An-Ski einer der Ausgangspunkte für eine Stückentwicklung sein, die den Fragen nachgehen will, welche Geister uns heute heimsuchen, wo sie sich eingenistet haben und vor, allem welchen Umgang man mit ihnen pflegen kann. Es soll dem Glauben, dass es zwischen dem Akt des Austreibens und dem Zustand der Besessenheit noch einen dritten, sanfteren, friedlicheren und lustvolleren Weg geben kann, eine theatrale Form verliehen werden.

Das Projekt DIBBUK ist Beschäftigung mit Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart. Die Frage, welche Geister besänftigt werden wollen, ist beim Motiv des Dibbuk eng mit der Geschichte des Hauses verknüpft. Die weltweit erfolgreich aufgeführte Inszenierung „Der Dibbuk" von An-Ski durch die Truppe Habimah, die später das Nationaltheater in Israel begründen sollte, war als Gastspiel in den Räumlichkeiten des Theater Nestroyhof – Hamakom (damals Jüdische Künstlerspiele) 1938 zu Gast und war somit die letzte Theaterproduktion, die in den Räumlichkeiten vor dem Anschluss und der Schließung der Jüdischen Künstlerspiele zu sehen war.

Der festen Überzeugung folgend, dass eine andere Vorstellung von Zukunft nur möglich ist, wenn man die Vergangenheit weder versucht auszutreiben, noch sich zur Gänze von ihr determinieren lässt, soll das Projekt DIBBUK lustvoll durch die Beschäftigung mit den Geistern der Vergangenheit helfen, eine neue Zukunft in der Gegenwart zu begründen.

Der DIBBUK, eine Geisterjagd, die im Setting von „Sam's Bar“ stattfindet. Ein Abend der jüdische Mystik, Popkultur und Postmoderne verbindet, um dem Dilemma einer stagnierten Gegenwart zu entkommen.

Regie: Milena Michalek
Mit: Katharina Knap
Musik: Ingrid Schmoliner
Dramaturgie: Patrick Rothkegel