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Theater

Clemens J. Setz über Edmund Mach

Showtimes

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18:00 - 23:59
Alte Schmiede

Edmund Mach (1929–1996) gilt als der ›zweite‹ große Lyriker aus dem Künstlerhaus der Gugginger Nervenheilanstalt, neben seinem berühmteren Kollegen Ernst Herbeck. Über sich selbst schrieb Mach: »Ich war am 3.10.1929 in Wien als Sohn eines Schlossers und einer Schneiderin geboren. Mein Vater arbeitete in einer Fabrik im 2. Bezirk. Er brachte eine schöne Stange Geld nach Hause. Im Ersten Weltkrieg hatte er die Charge eines Stabsfeldwebels. Auch der Kaiser kannte ihn. Da kam ich im 15er Jahr wie im Schatten auf. Nach 2 Stunden gab er mich weiter, ich konnte kein Wort sprechen. Meine Deutungen waren von Glück. Es dürfte im Mai 1915 gewesen sein. Im 29er Jahr kam ich wirklich. Damals im 15er Jahr konnte ich mich nicht allein erhalten. Heute gibt es schon amerikanische Schattengeburten, die sich allein erhalten. So weit die Sache, so weit die Sage.«

Von seinem Psychiater Leo Navratil gefragt, was Schattengeburten seien, hat Mach geantwortet: »Sie kommen von keinen Eltern und sind auf einmal da.« Seine Verse gehören zu den eindringlichsten der österreichischen Dichtung, sind aber bis heute fast unbekannt.