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© Alexi Pelekanos

Theater

Christoph Kolumbus

Rene Medvešek wird das Kolumbus-Projekt als beeindruckendes Oratorium und großes, formstarkes Musiktheater mit einem mehrsprachigen Ensemble auf die
Bühne bringen.

Als der Entdecker und Seefahrer Christoph Kolumbus 1492 in See sticht, befindet sich Europa in extremen Umbrüchen. Neben Krisen und Krankheiten schaffen neue wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel, dass die Erde keine Scheibe ist, große Unsicherheiten. Was für die einen den Weltuntergang bedeutet, ist für die anderen ein Weg in eine strahlende Zukunft. Der kroatische Dramatiker Miroslav Krleža erzählt in seinem 1917 entstandenen Stück über die abenteuerliche Entdeckungsreise von Christoph Kolumbus. Er beschreibt Kolumbus als Visionär, als eine moderne Erlöser-Figur, der seinen Matrosen für ihre Strapazen und ihre beschwerliche Seefahrt über den Ozean eine ungeahnte Freiheit und eine glorreiche Zukunft in der Neuen Welt verspricht. Doch die meuternde Mannschaft will Brot und keine Heilserwartung, die Männer wollen Goldschätze und nicht die leeren Versprechungen eines Idealisten …

In „Christoph Kolumbus“ verdichtet Miroslav Krleža die Ideale der sozialistischen Revolution mit der Botschaft aus der katholischen Heilsgeschichte. Erwartet uns am Ende dieser Reise eine ,Neue Welt‘, in der sich die humanistischen Werte verwirklichen lassen oder geht die Fahrt an einen Ort, an dem die Machtspiele der alten Welt nur vor neuer Kulisse stattfinden? Rene Medvešek wird das Kolumbus-Projekt als beeindruckendes Oratorium und großes, formstarkes Musiktheater mit einem mehrsprachigen Ensemble auf die
Bühne bringen.