© Alexi Pelekanos

Theater

Christine Gaigg / 2nd nature

Showtimes

Vergangene Showtimes

Als Emblem selbstbewusster Sexualität öffnet die weibliche Ejakulation ein Spannungsfeld gesellschaftlicher Diskurse.

Christine Gaigg führt ihre Serie zu den gesellschaftlichen Bedingungen von Sexualität mit einem eindrucksvollen Sujet fort. Go for it let go thematisiert ein Phänomen, das in einer jahrhundertelangen abenteuerlichen Geschichte zwischen Selbstverständlichkeit, Verdrängung, Tabuisierung und Wiederentdeckung hin und her verhandelt worden ist: die weibliche Ejakulation. Als Emblem selbstbewusster weiblicher Sexualität öffnet sie zwischen den Polen Empowerment und Zulassen von Kontrollverlust ein Spannungsfeld, in dem sich verschiedenste gesellschaftliche Diskurse ein Stelldichein gaben und geben. Weibliche Ejakulation als eine Performance der Provokation: Es soll passieren, was passiert.

Das dokumentarische Projekt mit dem ursprünglich für Februar 2021 angesetzten Premierentermin entstand zur Gänze im Lockdown, von der Recherche und den Proben bis zur Fertigstellung im Bühnenset ohne Publikum. Im November 2020 wurde unter der Überschrift „Suche Frauen, die abspritzen“ in der Wochenzeitung Falter ein Aufruf veröffentlicht. Nach vielen Einzelgesprächen (bei Spaziergängen in Parks, die im zweiten Lockdown geöffnet waren) wählte Gaigg drei Frauen aus, die nun in der Performance Go for it let go sehr persönlich und spannend über ihre Erfahrungen mit Squirting und Ejakulation sprechen.