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Festspielhaus Erl
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Haus für Mozart
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Die fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens entstanden in einem Zeitraum von 22 Jahren zwischen 1787 und 1809. Entsprechend dem beim Publikum jener Epoche beliebten Musikertypus des komponierenden Instrumentalvirtuosen schrieb Beethoven Konzerte zuvorderst für den eigenen Vortrag. Da er dann aufgrund seines Gehörleidens nicht mehr als Klaviersolist auftreten konnte, gab es keinen aufführungspraktischen Grund mehr zur Komposition weiterer Klavierkonzerte. Aber auch die fünf Konzerte bilden einen eindrucksvollen Zyklus, vergleichbar den Sinfonien, Klaviersonaten und Streichquartetten Beethovens. Sein Weg vom klassischen Konzerttypus Mozarts zum großen sinfonischen Konzert des 19. Jahrhunderts wird eindrucksvoll erkennbar. Die fünf Konzerte verbinden sich zu einem musikgeschichtlichen Pentagon, wenn sie, wie nun in Erl, von Paul Lewis als Solist und der Camerata Salzburg unter der Leitung von Andrew Manze alle aufgeführt werden. Wie Beethovens Sinfonien und Klaviersonaten, von denen einige prägende Beinamen erhielten, tragen auch die Klavierkonzerte die Lebensthemen des Künstlers Beethoven – Schicksalskampf, Freiheitskampf, Humanismus, Brüderlichkeit, Einsamkeit – in sich. So spannen sich von der Grundtonart c-Moll und dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht Beziehungslinien vom dritten Klavierkonzert zur fünften Sinfonie, der „Schicksalssinfonie“, und zur Klaviersonate op. 13, der „Pathétique“. Das Heroische wiederum ist nicht nur ein Grundmerkmal der dritten Sinfonie, der „Eroica“, sondern auch von zwei Klavierkonzerten, dem ersten und dem fünften, das im Englischen gar den Namen „Emperor Concerto“ erhielt. „Erobert“ werden humane Werte. „Pastorale“ Musik gibt es nicht nur unter den Klaviersonaten (op. 28) und den Sinfonien (Nr. 6), sondern auch – wenngleich nicht so benannt – unter den Klavierkonzerten: das zweite op. 19 und das vierte op. 58, in dem der Mensch, das solistische Individuum, zum Einklang mit dem vielfärbigen Orchester der Natur findet.