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© Janine Guldener (Ausschnitt)

Konzert

Julian Rachlin, Violine, Denis Matsuev, Klavier

Showtimes

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19:30 - 23:59
Wiener Musikverein
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Programm
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier und Violine A-Dur, op. 47, „Kreutzer Sonate“
Sergej Prokofjew
Fünf Melodien für Violine und Klavier, op. 35a
César Franck
Sonate für Klavier und Violine A-Dur

Julian Rachlin war ein sogenanntes Wunderkind. Aber vielen enormen Frühbegabungen gelingt es nicht, zu erwachsenen Musikern gleicher oder noch höherer Güte heranzureifen. So war es ein Glücksfall für beide Teile, den achtjährigen Julian und den Geiger Boris Kuschnir, der wie die Rachlins aus der Sowjetunion nach Österreich eingewandert war, dass sie 1983 in Wien als Schüler und Lehrer zueinander finden konnten: Rachlin wurde in langer, gründlicher Ausbildung zum ersten Star in einer seither imponierend langen Reihe prominenter Musiker aus Kuschnirs Kaderschmiede. Es ist diese auf Details versessene, aber zugleich unprätentiöse, musikalisch nie bevormundende Schule, die Rachlins Talent zur vollen Blüte brachte und einen vielseitigen Musiker aus ihm werden ließ.

Noch als Teenager trat er bereits mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti auf, hat sich später bei Pinchas Zuckerman auch auf der Bratsche vervollkommnet und auf beiden Instrumenten als Solist mit Orchester wie als Kammermusiker Furore gemacht; schließlich wurde er auch noch Festivalleiter in Dubrovnik und im Kloster Pernegg. So scheint es kaum verwunderlich, dass Julian Rachlin schließlich auch zum Taktstock griff – und zugleich, dass er dafür trotz aller Erfahrung auf den Konzertpodien in aller Welt auch ein regelrechtes Studium durchlaufen wollte, wozu ihm Mariss Jansons geraten hatte. Mittlerweile hat er sich auch am Dirigentenpodium seine Sporen verdient. Mit Werken von zwei der berühmtesten einstigen Wunderkinder der Musikgeschichte ist Rachlin nun in der Doppelrolle von Solist und Orchesterleiter gemeinsam mit der Camerata Salzburg zu erleben, deren Erfolgsgeschichte einst mit dem gleichfalls vom Geiger zum Dirigenten gewordenen Sándor Végh begonnen hat. Mendelssohns Violinkonzert, das sich vom melancholischen Drama zum Komödienprunk à la «Sommernachtstraum» verwandelt, wird dabei von Mozart und Beethoven umrahmt: Der prickelnde Esprit der «Figaro»-Ouverture steht zum revolutionären Pathos der «Eroica» in schärfstem Kontrast.