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© Reinhard Winkler

Konzert

Bruckner Orchester Linz

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Eintritt:
Orchesterkonzerte
49,00 | 41,00 | 38,00 | 34,00 | 26,00

Stadttheater Wels
Di., 18. Mai 2021, 19.30 Uhr
Konzerteinführung: 19.00 Uhr Im Konzertsaal
Info:
Stadt Wels
Dst. Veranstaltungsservice und VHS
[email protected]
+43 7242 235 7040
Kartenvorverkauf: www.oeticket.com

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Bruckner Orchester Linz
Orchesterkonzert

Mitwirkende:
Ingmar Beck Dirigent

Programm:
Tõru Takemitsu (1930-1996)
Death & Resurrection (aus „Black Rain“)
Aaron Copland (1900-1990) Appalachian Spring
Johannes Brahms (1833-1897) Sinfonie Nr. 4 in e-Moll op. 98

Im Rahmen des Saisonmottos Kontrapunkte habe ich ein Programm von Komponisten verschiedener Kontinente in unter- schiedlichen Stilrichtungen zusammengestellt.
„Death and Resurrection“ wurde vom japanischen Komponisten Tõru Takemitsu als Filmmusik zum preisgekrönten Titel „Schwarzer Regen“ (1989) geschrieben. Der Film thematisiert die Folgen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Dementsprechend spiegelt Takemitsus Musik, die mit dem Japanese Academy Award als beste Filmmusik ausgezeichnet wurde, den Schmerz und die Trauer über die tragischen Ereignisse wider. Im Gegensatz dazu hat Coplands „Appalachian Spring“ volkstümlich religiösen Charakter und ist von der Natur inspiriert. Die Grundlage der im heutigen Konzert gespielten Orchestersuite ist eine 14-sätzige Ballettmusik für eine Kammerbesetzung von 13 Musikern.
Sie wurde mit dem Pulitzer-Preis für Musik ausgezeichnet und vom Komponisten selbst als Suite für großes Orchester instrumentiert. Die eingängige Melodie gegen Ende des Stücks ist das amerikanische Kirchenlied „Simple Gifts“, das Copland in seiner Jugend auf Feldgottesdiensten oft gesungen hatte.
Als Kontrapunkt zur Film- und Programmmusik aus Japan und den USA im ersten Teil des Konzerts steht die Sinfonie Nr. 4 in e-Moll von Johannes Brahms als absolute Musik gegenüber. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich ein legendärer öffentlicher Diskurs, ob Musik außermusikalische Inhalte präsentieren und transportieren soll oder nur für sich selbst als absolute Kunst stehen soll. Johannes Brahms wurde dabei vom einflussreichen Musikkritiker Eduard Hanslick unterstützt. Im Gegensatz dazu standen Richard Wagner und Franz Liszt als Vertreter der Neu- deutschen Schule und Fürsprecher der Programmmusik.

Der energetische Schlusssatz dieser meisterhaft komponierten Sinfonie ist in der barocken Form der Passacaglia geschrieben und für mich der Höhepunkt von Brahms’ symphonischem Schaffen. Hanslick schrieb im Jahr 1892 anlässlich dieser Sinfonie: „In der Energie echt symphonischer Erfindung, in der souveränen Beherrschung aller Geheimnisse der Kontrapunktik, der Harmonie und Instrumentation, in der Logik der Entwicklung bei schönster Freiheit der Phantasie steht Brahms ganz einzig da.“ Ingmar Beck