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Benefizkonzert: Geistliche und Instrumentales aus den Beständen der Nationalbibliothek

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19:00 - 23:59
Erlöserkirche

Benefizkonzert: Geistliche und Instrumentales aus den Beständen der Nationalbibliothek

Interpreten:
Andrew Schultze (Chicago) – Bassbariton
Marianne Rônez – Barockgeige und Violino a cinque corde
Ernst Kubitschek – Orgel

Programm:
Felice Sances um 1600-1679
Bonum est confiteri Dominum,
Psalm 91 aus »Motette a voce sola«, Venedig 1643

Carlo Ambrogio Lonati ca. 1645 – ca. 1715
Sonata V a-Moll, per violino a cinque corde
aus »12 Sonate per violino e basso continuo«
Largo – Spiritoso – Adagio – Allegro – Giga

Giovanni Battista Bassani 1657-1716
Vo quo vagaris cor meum
aus der Kantate »Quo vagaris«, op. 12,
Venedig 1692

Giovanni Battista Pederzuoli vor 1650-nach 1692
Canzona

Giovanni Battista Pederzuoli vor 1650-nach 1692
Sulle felici sponde

Marc´Antonio Ziani um 1653-1715
Chi d´esser felice
aus dem Oratorio »Il sacrifizio di Isacco«, 1707

Nicola Antonio Porpora 1686-1768
Sonata I, A-Dur (1754)
Preludio Grave – Fuga – Adagio – Allegro

Anonymus 2. Hälfte 17. Jh.
Salve Regina
für Bass, Violino a cinque corde und Basso continuo

Die 1368 gegründete kaiserliche Hofbibliothek, aus der später die Nationalbibliothek hervorging, enthält wertvolle Handschriften, Bücher und eine der wichtigsten Sammlungen an Musikalien. Schon immer war der Wiener Hof besonders musikbegeistert, sogar die Kaiser waren nicht nur selbst ausübende Musiker, sondern auch Komponisten größer besetzter Werke. Für die Hofmusik engagierten sie die besten Musiker, wobei vor allem italienische Komponisten zum Zug kamen. Eine Auswahl dieser Schätze des 17. und 18. Jahrhunderts soll heute erklingen. Felice Sances war seit 1669 trotz schwerer Krankheit 10 Jahre Hofkapellmeister. Sein Werk repräsentiert die Musik des Frühbarocks. Lonati widmete Leopold I. 1701 einen Sonatendruck, in der Hoffnung auf eine Anstellung am Hof, die sich aber nicht erfüllte. Giovanni Battista Bassani war nie am Kaiserhof angestellt, widmete aber Leopold I. sein Opus 12. Pederzuoli war Organist am Wiener Hof und zusätzlich ein fruchtbarer Komponist. Nach einer brillanten Musikerkarriere in Italien wurde Ziani am 1. April 1700 am Kaiserhof Vizekapellmeister und 1712 von Karl VI. zum Hofkapellmeister ernannt. Von ihm sind zahlreiche Opern und Oratorien erhalten, woraus eine Arie heute erklingt. Auch Porpora war ein gefragter Sänger und Komponist, aber auch 12 Violinsonaten offenbaren die Schönheut seiner Musik. Im anonymen Salve Regina erklingt wie beim Werk Lonatis ein seltenes, am Wiener Hof beliebtes Instrument: der Violino a cinque corde, eine Art kleine Viola d´amore.

Andrew Schultze, Bass Bariton

Studium in Amerika, der Schweiz und Österreich, anschließend Auftritte als Opern- und Konzertsänger bei zahlreichen Festivals in Europa und Amerika. Als Opernsänger war er in Meisterwerken von Vivaldi, Pergolesi, Haendel, Rameau, Mozart, Rossini, Donizetti, Gounod, Verdi, Humperdinck und Puccini auf der Bühne zu erleben. Als Konzertsänger und Spezialist für Alte Musik hat er mit den Ensembles Affetti Musicali, Clemencic Consort, Complesso Vartolo, Wien Barock und vielen Gruppen in den Vereinigten Staaten konzertiert. In seiner Heimatstadt Chicago wirkt er als Gesangslehrer, Musikalischer Berater und Sänger am Columbia
College und der Universität von Chicago. Lange Jahre war er künstlerischer Leiter der Ensembles Ars Musica Chicago und Chicago Syngtagma Musicum. Von 2007 bis 2012 unterrichtete er am Sommerkurs „Internationales Seminar für Alte Musik“ in Zell an der Pram.

Marianne Rônez, Barockgeige, Violino a cinque corde

Violin-Studium in ihrer Heimatstadt Bern (Ulrich Lehmann) und anschließend an der Wiener Musikhochschule (Josef Sivò). Schon während ihres Studiums beschäftigte sie sich intensiv mit der speziellen Spielweise der Barockgeige und Viola d`amore, vor allem an Hand von Traktaten des 17./18. Jahrhunderts. Schwerpunkte ihres Repertoires sind die Violinsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber und Johann Sebastian Bach. Konzerte und Rundfunkaufnahmen als Solistin und mit Affetti Musicali sowie verschiedenen Ensembles. CD Produktionen (Cavalli, Winter & Winter) mit mehreren Auszeichnungen sowie musikwissenschaftliche Publikationen zur Entwicklung der Viola d ́amore, der Violintechnik und zu Violinschulen des 17./18. Jahrhunderts. 2012 (2. 2015) ist erschienen: „Die Violintechnik im Wandel der Zeit,“ eine Quellensammlung von den Anfängen bis 1835. 2000 Jacob Stainer-Preis des Landes Tirol. Dozentin an Internationalen Sommerkursen, Konzerte und Workshops in Europa, USA und Korea.

Ernst Kubitschek, Orgel

Musikstudium in Wien
Musikwissenschaft). Lange Jahre war er in Innsbruck tätig, wo er am Konservatorium und in Salzburg an der Musikuniversität “Mozarteum” Blockflöte, Aufführungspraxis und Musikgeschichte unterrichtete. Konzerte und Aufnahmen als Solist und mit dem Ensemble Affetti Musicali, Rundfunk und CD-Aufnahmen (Cavalli, Winter & Winter, ORF), 2000 Jacob Stainer-Preis des Landes Tirol für besondere Verdienste um die Alte Musik, Neuausgaben von Musik des 17./18. Jahrhunderts, musikwissenschaftliche Publikationen mit Schwerpunkt Aufführungspraxis, Flötenmusik und süddeutsche Instrumentalmusik, Dozent bei Sommerkursen und Workshops in Österreich, USA und Korea.

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